Geboren in Worpswede. Angezogen von Malerei, Literatur, Musik beginnt sie ihre Ausbildung zur Bühnenbildnerin am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Studium in der Bühnenbildklasse der Kunstakademie München bei Helmut Jürgens. Bühnenbild- und Kostümaufträge in Deutschland, Belgien, Holland und Russland. Dietlind Bertelsmann lebt als freischaffende Künstlerin in Brüssel. Im Laufe der Jahre wendet sie sich der Malerei zu. Neben der Öllasur wird die Zeichnung in Chinatinte bevorzugtes Ausdrucksmittel. Ausstellungen unter anderem in Brüssel, Genf, Moskau neben Realisationen am Theater.
Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich mit einem mehrere Szenenwerke umfassenden interdisziplinären Theaterprojekt, das bildende Kunst, Musik und Tanz verbindet. Dietlind Bertelsmann entwickelt das Konzept in der Auseinandersetzung mit ungewöhnlichen Räumen, Industriehallen u.a. und inszeniert darin die Konfrontation einer von ihr entworfenen mobilen Skulptur mit dem Menschen und mit zeitgenössischer Musik, life interpretiert.
Die formale Einheit des Zyklus „Treibgut“ bilden monumentale Skulpturen aus Papier, die hängend, von Menschen bewegt, sich verwandeln und dadurch den Raum. Der Raum wird zu einer eigenartigen Landschaft, einer ‚sichtbaren’ Landschaft, über die sich die ‚hörbare’ erhebt und darin der menschliche Körper in Bewegung. Wahrnehmungsebenen, die sich berühren, reiben, Spannungsfelder schaffen, sich ergänzen zu einem ‚Ganzen’, einem Erfahrungsraum, einem vitalen Erlebnis, das direkt auf die Sinne wirkt.
2012 übernahm Dietlind Bertelsmann das denkmalgeschützte 200 Jahre alte Haus Bertelsmann in Worpswede, dass sie saniert und mit interkulturellen, interdisziplinären Veranstaltungen zu einer spannenden Kulturszene macht.
Ihr letztes Szenenwerk « ÊTRE » mit Butôh-Tanz, zeitgenössischer Musik und einer von ihr entworfenen Skulptur wurde eigens für die Diele dieses Hauses konzipiert und 2014 unter ihrer Leitung zur Aufführung gebracht.